Birgit Schramm | Praxis für persönliche Entwicklung und Therapie

31.12.2021   Mitgefühl ist Mut - ein Entwicklungspotenzial

Härte steht viel höher im Kurs als Mitgefühl. Viele Menschen gehen unglaublich streng mit sich um. Der innere Kritiker ist manchmal beharrlich, übergroß und unbeirrbar. Oft werden die folgenden Handlungen so beeinflusst, dass keine selbstfürsorgliche Haltung mehr möglich ist. Und auch anderen Menschen nicht mehr mit Empathie begegnet werden kann. Zudem wird häufig von der Gesellschaft auf Mitgefühl beruhende Eigenliebe als Egoismus oder Schwäche bezeichnet.

In schweren und belastenden Zeiten brauchen wir aber mehr Mitgefühl denn je. Wir brauchen nicht nur unsere Stärken, sondern besonders Akzeptanz unserer Schwächen. Wir brauchen Gütigkeit, Warmherzigkeit und liebevollen Umgang mit uns.

Menschen, die nachsichtig mit sich selbst umgehen, sind viel mehr in der Lage, Mitgefühl und Empathie für andere zu entwickeln. Denn wer seinen eigenen inneren Konflikten und Bedürfnissen mit liebevoller Güte begegnet, empfindet zunehmende Verbundenheit mit anderen Menschen und Lebewesen.

Wir sind alle kostbare und ebenso verwundbare Lebewesen. Alle tragen ihre Lebensgeschichten. Jeder hat sein eigenes Maß an Leid im Gepäck, manchmal ist es subtil, manchmal unübersehbar. Und oft haben wir aus Selbstschutz die Verbindung zu unserer eigenen Sanftheit verloren.

Darum braucht es Mut, sich der eigenen Sanftheit zu stellen und Mitgefühl für sich selbst zuzulassen und eben auch anderen Menschen mit Mitgefühl zu begegnen.

Denn unsere innerste Natur ist Mitgefühl!


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