Birgit Schramm | Praxis für persönliche Entwicklung und Therapie

05.05.2022   Der Blumenstrauss der Achtsamkeit - aber was ist Achtsamkeit eigentlich?

Jon Kabat-Zinn hat in den 1970er Jahren das Verfahren MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction), auf Deutsch achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, an der Universität von Massachusetts Medical School, für Menschen mit chronischen Schmerzen entwickelt. Er beschreibt Achtsamkeit als eine Fähigkeit, mit der wir alle ausgestattet sind, sodass wir uns aufmerksam dem gegenwärtigen Moment zuwenden können, ohne zu urteilen. Und dass wir auch bewusst merken können, wenn wir urteilen. Nur diese Bewusstwerdung braucht meist auch Übung.

Es ist ein "achtsam sein" für den Augenblick im Hier und Jetzt, wahrzunehmen was ist, ohne es verändern oder "weghaben" zu wollen. Ein ständiges sich erinnern. Geistige Präsenz und Wachheit sind weitere Begriffe als Gegenteil von Unaufmerksamkeit bzw. geistiger Abwesenheit.

Es geht um präzise Wahrnehmung dessen, was ist. Und um die Einsicht in den Entstehungsprozess von Symptomen. Wichtig sind dabei ebenso das Erkennen der Reiz-Reaktions-Muster und Bewertungen.

Durch Schulung in Form einer formellen (Meditationen, Yoga, Bodyscan etc.) und informellen Praxis (achtsam sein im Alltag, beim Essen, Gehen, Sprechen etc.) erhöht sich die Bewusstheit für das wie ich etwas tue, wie ich es bewerte und wie ich darauf reagiere. Es vergrößert sich demnach der Raum zwischen dem Reiz-Reaktions-Muster und es wird möglich zu erkennen, zu verstehen und zu verändern. Die Automatismen werden unterbrochen und selbstwirksames Handeln möglich.

Ein bunter Blumenstrauss an neuen Möglichkeiten öffnet sich. Freude, mehr Wohlbefinden und Genuss sowie geringeres Stresserleben und mehr Stressregulationsfähigkeit sind die Folge.


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